PRP bei Bandscheibenverschleiß

bei Chondrose, Osteochondrose, diskogenem Schmerzsyndrom

Biologisch-therapeutische Strategien zur Reparatur und Regeneration verschlissener (degenerierter) Bandscheiben gewinnen zunehmend an Aufmerksamkeit.

Dabei sind Thrombozyten (Blutplättchen) ein Schlüsselfaktor bei den Reparaturmechanismen harten und weichen Gewebes. Sie bieten wichtige Wachstumsfaktoren (wie z.B. FGF, PDGF, TGF-ß, EGF, VEGF und IGF), die bei der Stammzellenwanderung, der Stammzellendifferenzierung und der Stammzellenproliferation eine entscheidene Rolle spielen. Darüberhinaus stimulieren Blutplättchen auch Zellen (Fibroplasten und Endothelzellen), die neue extrazelluläre Matrixablagerungen und eine Neovaskularisation (Verbesserung der Durchblutung) einleiten.

Als vielversprechende bioaktive Substanz gilt dabei das plättchenreiche Plasma (PRP), welches bereits seit vielen Jahren bei der Behandlung von Arthrosen und Bänderverletzungen insbesondere in der Sportmedizin erfolgreich eingesetzt wird.

Die Ergebnisse vieler In-viro- und In-vivo-Studien haben nun auch die Wirksamkeit von Wachstumsfaktoren und PRP bei der Reparatur und Regeneration von degenerierten Bandscheiben (Chrondrose, Osteochondrose) bestätigt.

Die Behandlung ist relativ einfach und kann ambulant durchgeführt werden. Die Gewinnung des PRP erfolgt analog zu der Behandlung von Arthrosen und Bandverletzungen. Nach Abnahme von 10 ml venösem Blut vom Patienten in einem speziellen Röhrchen wird dieses 5 min zentrifugiert und so die hochkonzentrierten Thrombozyten von den übrigen Blutbestandteilen separiert. Dieses spezielle Plasma (ca. 5 ml) wird dann unter sterilen Bedingungen und unter Röntgenkontrolle in Lokalanästhesie in die zu behandelnde Bandscheibe(n) eingespritzt. Haben sich bereits Überlastungsödeme an den angrenzenden Grund- und Deckplatten der Wirbelkörper gebildet (sog. aktivierte Osteochondrosen), dann macht es Sinn, auch einige Milliliter vom PRP in diese sog. Endplatten zu injizieren.

Bei Patienten mit Spritzenphobie kann dieses auch in einer leichten Dämmerschlafnarkose erfolgen. Der ganze Eingriff dauert ca. 15 min. Danach kann der Patient wieder nach Hause gehen. Eine körperliche Schonung ist anschließend für ca. 2 Wochen sinnvoll.

Zusammenfassend hat das PRP folgende Wirkung auf die degenerierte Bandscheibe:

  • der Wassergehalt in der Bandscheibe wird erhöht, damit die Elastizität wiederhergestellt. Die Bandscheibenhöhe kann dadurch wieder zunehmen.
  • auf die Zellen wirkt es entzündungshemmend und auch zellstimmulierend.
  • beim Zwischenzellgewebe (sog. extrazelluläre Matrix) fördert es die Synthese von Kollagen